Österreichische
Klassiker
Viele wissen es nicht mehr oder haben es nie gewusst, aber Österreich und Bayern waren bis 1156 in einem Herzogtum vereint. Doch auch ohne dieses Wissen, dürfte dem einen oder anderen Besucher und den Bewohnern beider Landstriche die eine oder andere Gemeinsamkeit bereits aufgefallen sein. So feiert man weder in Österreich noch in Bayern Karneval, sondern den Fasching. Daneben ist der österreichische Dialekt rein sprachwissenschaftlich betrachtet eigentlich eine Variante des Bayerischen. Und auch der Katholizismus spielt in beiden Regionen immer noch eine zentrale Rolle. Die kulturellen Gemeinsamkeiten liegen also auf der Hand. Aber die kulinarischen Verbindungen sind tatsächlich noch größer und so ist es nicht verwunderlich, dass die eine oder andere süße Köstlichkeit sowohl in bayerischen als auch in österreichischen Küchen traditionell vertreten ist.
Marillen Knödel
Die fruchtig-süßen Knödel sind in den Marillen-Gebieten der Wachau und im Vinschgau eine traditionell weit verbreitete Mehlspeise. Ihr sommerlicher Geschmack und ihre nahrhaften Zutaten machen die Marillen-Knödel sowohl zu einer Nachspeise, als auch zu einem vollwertigen Hauptgericht - eine Gemeinsamkeit, die unsere drei Gerichte heute miteinander verbindet. Das überaus einfache Gericht ist im Handumdrehen hergestellt. Die entkernten Marillen werden mit einem leckeren Grießteig umhüllt, kurz gekocht, in gebräunten Bröseln gewälzt und abschließend mit Puderzucker bestreut. Alternativ oder je nach Region kann man die Knödel auch mit Zimtzucker oder Mohn bestreut, verzehren.
Germ Knödel
Der Begriff "Germ" an sich macht es schon mehr als deutlich und unterstreicht auch den Platz unserer Germknödel im heutigen Beitrag. Das Wort ist traditionell im bayerischen und österreichischen Dialekt verankert und bedeutet nichts anderes als Hefe. Genau wie die Marillen-Knödel, sind auch die Germknödel, süße, mit Früchten gefüllte Teigklöße, die aber aus einem Hefeteig zubereitet und dann in Wasser gegart werden. Statt der ganzen Marillen, sind die Germknödel aber mit Powidl oder zu deutsch Pflaumenmus, gefüllt. In der klassischen Zubereitungsart werden die Knödel mit Butter übergossen und mit einer Mohn-Puderzucker-Mischung bestreut. Alternativ kann man auch Vanillesauce verwenden.
Kaiser Schmarrn
Der Kaiserschmarrn wurde schon 1854 für die österreichische Kaiserin Elisabeth zubereitet und angeblich beim Zubereiten versehentlich zerrissen. Seinen Namen verdankt die Mehlspeise aber Kaiser Franz Joseph I. Zwar handelt es sich hierbei zur Abwechslung nicht um Knödel mit einer fruchtigen Füllung, dafür wird der Schmarrn aber häufig mit Rosinen zubereitet. Je nach Geschmack kann das Mehlgericht aber auch ohne Rosinen, dafür aber mit Puderzucker bestäubt und mit einem beliebigen Fruchtmus angerichtet werden. Vor allem der einfache Teig, der in ca. 15 Minuten fertig angerichtet ist, macht den Kaiserschmarrn auch über die österreichisch-bayerischen Grenzen hinaus sehr beliebt. Wer das nicht glaubt, sollte einfach unser Rezept ausprobieren und die österreichischen Spezialitäten genießen!